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Infoletter Güterverkehr und Logistik - September 2025

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser

«Die Post bringt’s» - aber ohne Infrastruktur bringt niemand etwas. Hinter scheinbar einfachen Versprechen steckt eine hochkomplexe Infrastruktur: Menschen, Fahrzeuge, Daten und Prozesse, die Tag und Nacht ineinandergreifen. Der Güterverkehr ist das Rückgrat unserer Wirtschaft –  sichtbar auf Strassen und Schienen, unsichtbar in digitalen Netzwerken und Planungsalgorithmen. Doch dieses System steht unter Druck: ökologisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Gleichzeitig eröffnen technologische Entwicklungen neue Chancen –  von der Elektrifizierung im Strassengüterverkehr über die Digitalisierung der Bahn bis hin zu autonomen Fahrzeugen auf der letzten Meile. Der 20. Berner Verkehrstag nahm diesen Wandel in den Blick. Seit über zwei Jahrzehnten schafft er Raum für Austausch, Wissenstransfer und Vernetzung –  und gerade in Zeiten wachsender Herausforderungen ist das wichtiger denn je. Besonders freut uns, dass wir in diesem Jubiläumsjahr mit Albert Rösti erstmals einen Bundesrat begrüssen durften.

Güterverkehr bewegt uns alle –  heute und morgen. Nur gemeinsam, mit Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft, lassen sich die Lösungen finden, die wir brauchen. Lesen Sie in diesem Infoletter Güterverkehr und Logistik, was sich im Kanton Bern und darüber hinaus in diesem Bereich bewegt.

Christoph Neuhaus, Regierungspräsident, Bau- und Verkehrsdirektor Kanton Bern 

  • Zur Webseite vom Berner Verkehrstag

Regierungspräsident Christoph Neuhaus (Kanton Bern, rechts auf dem Bild) schneidet mit Bundesrat Albert Rösti und Regierungsrätin Esther Keller (Basel-Stadt) die Jubiläumstorte zum 20. Berner Verkehrstag.

Heute investieren, damit der Verkehr von morgen funktioniert

Bundesrat Albert Rösti erläuterte die Politik des Bundes in Sachen Güterverkehr

Die Schweiz steht vor wachsenden Herausforderungen im Güterverkehr. Bundesrat Albert Rösti erläuterte am Verkehrstag die zentralen Entwicklungen, die Massnahmen des Bundes und die langfristigen Perspektiven. Dabei betonte er die Bedeutung von Investitionen in Infrastruktur und den Einsatz neuer Technologien, um den Verkehr effizient, klimaverträglich und zuverlässig zu gestalten. 

 

 

 

Wachstum und Investitionen

Rösti wies darauf hin, dass der Güterverkehr bis 2050 um rund 30 Prozent zunehmen wird. „Wenn wir die richtigen Massnahmen treffen, meistern wir die Herausforderungen“, sagte er. Notwendig seien substanzielle Investitionen in Strassen- und Bahninfrastruktur. Besonders die Bahn müsse gestärkt werden: Rund drei Milliarden Franken pro Jahr sollen in den Ausbau fliessen, deutlich mehr als in die Strassen. Ziel sei es, den Anteil der Bahn am Güterverkehr stabil zu halten oder zu steigern.

Modernisierung des Schienengüterverkehrs

Ein wichtiges Element sei die Digitale Automatische Kupplung (DAK), die Züge effizienter und wirtschaftlicher mache. Für die Einführung der DAK will der Bundesrat einmalig 180 Millionen Franken zur Verfügung stellen. 

Strassenverkehr: Elektrifizierung und Intelligenz

Für Bundesrat Rösti ist die Elektrifizierung des Strassenverkehrs zentral, um einen Beitrag an das Netto-Null-Ziel zu leisten. Der Bund unterstützt die Elektrifizierung unter anderem, indem er den Bau von Ladestationen entlang der Autobahnen fördert oder mit Rabatten für Elektrolastwagen bei der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe. Ergänzend sollen intelligente Systeme wie Spur- oder Geschwindigkeitsmanagement helfen, Staus zu reduzieren und die vorhandene Infrastruktur besser auszunutzen.

Langfristige Perspektiven

Die Schweiz verfüge bereits über ein leistungsfähiges Verkehrssystem. Angesichts des Bevölkerungswachstums auf über zehn Millionen Menschen bis 2050 müsse die Infrastruktur jedoch weiter ausgebaut werden. Zusätzliche Investitionen in Schiene und Strasse, technologische Innovationen wie automatisiertes Fahren oder die DAK seien unverzichtbar, um die steigende Nachfrage zu bewältigen.

Fazit

Bundesrat Rösti betonte: Leistungsfähige Infrastrukturen sind wichtig für die Versorgungssicherheit unseres Landes und unseren Wohlstand. Deshalb investieren wir weiter in den Ausbau von Schiene und Strasse. Nur durch Investitionen, technologische Modernisierung und kluge Steuerung lasse sich der wachsende Güterverkehr nachhaltig, zuverlässig und wettbewerbsfähig gestalten.

Kantone gestalten die Zukunft

Die Regierungsräte Keller und Neuhaus im Austausch mit Bundesrat Rösti

Die Regierungsräte Christoph Neuhaus (Bern) und Esther Keller (Basel-Stadt) betonen die entscheidende Rolle des Güterverkehrs für die Wirtschaft und die Verantwortung der Kantone in dessen Planung. Beide Kantone setzen auf Flächensicherung, innovative Ansätze und Koordina- tion, um die Effizienz zu steigern und gleichzeitig die Umweltbelastung zu reduzieren.

Beide Kantone haben ein Kantonales Güterverkehrs- und Logistikkonzept (GVLK) erarbeitet. Dieses dient als Instrument für die mittel- und langfristige Koordination mit Wirtschaft, Raumplanung und Umweltschutz. Als Stadt-Kanton, der schon länger über ein solches Konzept verfügt, hat Basel-Stadt mehrere innovative Pilotprojekte durchgeführt. Als flächenmässig deutlich grösserer Kanton hat Bern insbesondere die Raumplanung im Fokus. 

Roggwil ist eines der Vorranggebiete Logistik, die im Bernischen kantonalen Richtplan verankert sind. Bild: Geoportal Kanton Bern

Flächensicherung als zentraler Faktor gegen "Logistic Sprawl"

Ein zentrales Anliegen beider Kantone ist das Verhindern des sogenannten "Logistic Sprawl". Dieses Phänomen beschreibt die Verlagerung des Güterumschlags aus den städtischen Zentren in Randgebiete, was zu längeren Transportwegen und damit zu mehr Lärm, Schmutz und CO ₂ -Emissionen führt. Aufgrund der geringen Wirtschaftsleistung pro Fläche der Logistik werden ihr oft andere Nutzungen wie Wohnen oder wertschöpfungsstärkere Gewerbe vorgezogen. Um dem entgegenzuwirken, hat der Kanton Bern in seinem Richtplan Gunstlagen und Vorranggebiete für Logistiknutzungen bezeichnet. Es handelt sich um elf konkret defi- nierte Standorte im Kanton Bern, die sich aufgrund ihrer Lage, Erschliessung und Entwicklungsmöglichkeiten besonders gut für logistikintensive Nutzungen eignen. Der Kanton Basel-Stadt setzt ebenfalls auf die raumplanerische Sicherung von Logistikflächen und testete schon früh gemeinsam mit der SBB auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs Wolf einen City-Hub, wo verschiedene Logistiknutzungen zusammen mit Arbeiten und Wohnen kombiniert wurden. Diese Optimierung der Flächennutzung ermöglicht die Bündelung von Güterströmen an einem zentralen Ort, was die anschliessende Feinverteilung effizienter macht. 

Die Smartboxen in Basel als Anbieterunabhängige Paketstationen. Bildquelle: Kanton Basel-Stadt

Nachhaltiger Transport und innovative Feinverteilung

Die Weiterentwicklung des Güterverkehrs beschränkt sich nicht nur auf die Sicherung von Flächen, sondern umfasst auch innovative Lösungen für den Transport und die Feinverteilung. Im Kanton Bern, ähnlich wie schweizweit, wird der Löwenanteil der Waren –  rund 85 Prozent –  mit schweren Lastwagen transportiert. Gleichzeitig lässt sich beobachten, dass der Gütertransport auf der Schiene in den letzten Jahren um über 12 Prozent zurückgegangen ist. Mit der Sicherung von Güterbahnhöfen und Verladeanlagen im Richtplan will der Kanton der Bahn eine klare Perspektive geben. Zusätzlich soll der Bereich Abbau, Deponien und Transporte mit den Zielen vom GVLK abgestimmt werden. Gerade in diesem Bereich sind es oft schwere, voluminöse Güter, die sich besonders gut für die Bahn eignen. Der Kanton Basel-Stadt führte verschiedene Pilotversuche zur Optimierung der städtischen Feinverteilung durch. Er setzt beim lokalen Gewerbe Anreize für den Test von Lastenvelos im Arbeitalltag, was auf grosses Interesse stösst. Die hohe Übernahmequote der Fahrzeuge durch die Firmen von fast 95 % nach der Testphase beweist, dass Unternehmen in den Lastenvelos ein effizientes und kostensenkendes Transportmittel sehen, da diese günstig sind und da die Parkplatzsuche entfällt. Esther Keller sieht hier grosses Potenzial für die städtische Logistik.  Basel-Stadt testete im Rahmen eines Pilotprojekts die Vorteile von SmartBoxBasel, einer anbieterneutralen Paketanlage. Dies mit dem Ziel, Wohnareale vom wachsenden Zustellverkehr zu entlasten. Das Pilotprojekt war erfolgreich, für eine breite Umsetzung fehlen jedoch bis anhin die gesetzlichen Rahmenbedingungen auf Bundesebene.

Nur zusammen geht es

Beide Kantone übernehmen im Güterverkehr also eine koordinierende Rolle, können aber mit passenden Rahmenbedingungen und mit Raum für Versuche auch konkret zum Wandel des Güterverkehrs beitragen. "Logistik ist politisch nicht sexy", sagte Esther Keller, "denn solange –  wie heute - alles funktioniert, sieht niemand Handlungsbedarf. In der Politik müssen wir aber für die Zukunft planen." Beide Kantone nutzen ihren Handlungs- und Gestaltungspielraum, um zusammen mit der Wirtschaft und den weiteren Akteuren die Bevölkerung auch morgen noch zu zuverlässig zu versorgen. "Damit das gelingt, braucht es das Engagement von uns allen: Bund, Kantonen und Gemeinden - genauso wie Unternehmen und Verbände. Nur gemeinsam können wir die Logistik der Zukunft gestalten. Packen wir es an." fasste Christoph Neuhaus zusammen. 

Aus der Perspektive der Forschung: Herausforderungen und Impulse für die Logistik 

Laetitia Dablanc, Professorin und Forschungsleiterin für Stadtlogistik an der Universität Gustave Eiffel in Paris, erläuterte die aktuellen Herausforderungen der Logistikbranche. Sie unterstrich die Notwendigkeit, Lagerhäuser und Transport in einem gemeinsamen Zusammenhang zu betrachten. Beim Berner Verkehrstag präsentierte sie erstmals Forschungsergebnisse zur Verankerung logistischer Infrastrukturen in regionalen Raumplanungskonzepten. 

Mehrzweck- und mehrstöckige Logistikzentren sorgen für eine Optimierung der Logistik. Bild: Connect, Prologis, Paris (im Bau)

Lagerhäuser: das Gleichgewicht zwischen räumlicher Nähe und Effizienz

Die Leistungsfähigkeit der Logistik hängt massgeblich vom Standort und der Organisation der Lagerhäuser ab. Anhand internationaler Fallbeispiele, vor allem aus Frankreich und dem Grossraum Paris, zeigte Laetitia Dablanc zwei wesentliche räumliche Entwick- lungen auf: grossflächige Lagerhäuser in erheblicher Entfernung zu Stadtzentr en sowie die wachsende Zahl kleiner Verteillager, die häufig auf städtischen Brachflächen entstehen. In Paris schreibt eine Vorschrift nun die Einrichtung eines Logistikbereichs für jeweils 100 neue Gebäude vor, was die Brisanz des Themas verdeutlicht. Die Forscherin weist jedoch auf einen gravierenden Mangel an zuverlässigen Daten in diesem Feld hin, was fundierte Entscheidungen erschwert. Ihr Forschungsteam entwickelt daher neue Kennzahlen wie die Anzahl Lagerhäuser pro Einwohner. Ein zu geringes Verhältnis von Lagerhäusern zu Einwohnern führt zu wachsendem Verkehrsaufkommen und damit zu höheren Emissionen und Kosten. Zudem entstehen innovative Lagerhauskonzepte wie Mehrzweck- und mehrstöckige Anlagen, die in Frankreich immer häufiger realisiert werden und eine bessere Einbindung in das urbane Gefüge ermöglichen. Logistikcluster in unmittelbarer Nähe grosser multimodaler Knotenpunkte gelten als Lösungen, die Handel und Transporteffizienz gleichermassen begünstigen.

Transport: auf dem Weg zu einer umweltfreundlicheren Logistik 

Auch die Frage des Warentransports steht im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Dekarbonisierung schreitet voran, nicht zuletzt durch die zunehmende Elektrifizierung der Fahrzeugflotten. Für den Langstreckentransport konnte die Forscherin aufzeigen, dass die Kombination von Schiene und Strasse mit elektrischen Lkw sowohl ökologisch als auch ökonomisch die beste Gesamtbilanz aufweist. Die Bündelung von Transportströmen und die Reduktion von Transportdistanzen erweisen sich ebenfalls als Schlüssel- faktoren. Diese Aspekte sind jedoch eng mit einer umfassenden Neuordnung des Raums und der Flächen für Logistik verknüpft, die eine effizientere und umweltscho- nendere Organisation fördern soll. 

Karte der Lagerhäuser mit einer Fläche von mehr als 10.000 m2 in Frankreich : Ein Ungleichgewicht zwischen Bevölkerung und Lagerhäusern führt zu zusätzlichen Lastwagen-Fahrten und Belastungen. Bild: SDES France, 2024

Die Logistik im Rahmen von Raumplanungskonzepten

Eine neue Studie, die auf dem Berner Verkehrstag vorgestellt wurde, untersuchte die Rolle der Logistik in den Raumplanungskonzepten von dreizehn französischen Regio- nen. Diese Konzepte definieren mittel- und langfristige Zielsetzungen für die Entwick- lung und Standortwahl logistischer Infrastrukturen.  Das Ergebnis: Lediglich drei Regionen haben die Logistik als klare Priorität verankert und berücksichtigen dabei sowohl Lagerhaus- als auch Transportaspekte. Die übrigen Regionen bleiben unentschlossen und sehen die Logistik zwar als wirtschaftlichen Vorteil, zugleich aber auch als potenzielle Quelle von Belastungen, die es einzudämmen gilt.

Die Bedeutung von Stabilität für eine innovative Logistik

Zum Abschluss forderte Laetitia Dablanc die öffentlichen Stellen auf, für regulatorische Kontinuität zu sorgen, um häufige Änderungen der Rahmenbedingungen –  etwa bei Fristen zur Emissionsreduktion –  zu vermeiden. Dies sei entscheidend, um Innovationen in der Architektur zu ermöglichen, insbesondere bei vertikalen Lagerhäusern, der Integration erneuerbarer Energien und einer engeren Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Die lange Zeit vernachlässigte städtische Logistik rückt damit ins Zentrum der Zukunftsdebatte, da sie Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz und Lebensqualität in Einklang bringt. 

Güterverkehr im Kanton Bern neu denken  

Der Dynamic Micro Hub von Planzer und Loxo im Einsatz. Bild: Planzer AG

Vertreter der Gemeinden, der Privatwirtschaft und eines Bahnunternehmens zeig- ten auf, wie den Güterverkehr im Kanton Bern weiterentwickelt wird. Finden Sie heraus, was die Stadt Bern von Bund und Kanton braucht, um Wissen zu generieren, wie Not Innovation fördert, und wie im Berner Jura der Müll transportiert wird. 

 

 

 

 

Die Stadt Bern setzt auf Dialog und Innovation

Für Adrian Stiefel, Leiter des Amts für Umweltschutz der Stadt Bern, sind Dialog und Innovation die zentralen Anliegen an den Kanton. Die Stadt sieht sich mit Herausforderungen konfrontiert wie dem Trend zu kleineren, häufigeren Paketsendungen, dem Mangel an Logistikflächen und der zunehmenden Fahrtleistung von Lieferwagen. Um dem zu begegnen, setzt die Stadt auf regelmässige Güterverkehrsrunden. Hier kommen Vertreter aus Handel, Logistik, Verwaltung, Politik sowie Anwohner zusammen, um Anliegen zu besprechen, Handlungsfelder zu identifizieren und gemeinsame Projekte aufzubauen. Zwei weitere Stossrichtungen sind die Flächensicherung und die Förderung von nachhaltigen Transportmitteln. Ein Beispiel für diesen Innovationsgeist ist der Pilotversuch mit LOXO, einem autonomen System zur Unterstützung der Feinverteilung. Solche Projekte liefern wertvolles Wissen. Adrian Stiefel betont, dass es keine Universallösung gibt und ruft daher Bund und Kanton auf, "regulatorische Sandkästen" zu ermöglichen. Dies würde der Stadt den nötigen Handlungsspielraum geben, um innovative Lösungen zu testen und Erfahrungen zu sammeln.

Eine kleine Zeitreise in die City-Logistik

"Ökologie und Ökonomie muss zusammen stimmen!" 

Dieses Credo prägt die Philosophie der Gafner AG, einem fast 100-jähri- gen Familienunternehmen aus dem Oberland. In den 1990er Jahren stand das Unternehmen vor grossen Herausforderungen und suchte nach neuen, wirtschaftlicheren und ökologischeren Wegen. Ein Standort am Stadtrand ermöglichte der Gafner AG den Mehrwert: Güter, die per Bahn oder grossem LKW angeliefert wurden, konnten effizient mit kleineren, stadtfreundli- chen Fahrzeugen feinverteilt werden. Das Projekt "Spedi Thun" startete am 1. April 2000 und war bereits nach sechs Monaten an der Kapazitätsgrenze. Inzwischen setzt das Unterneh- men auf Elektrofahrzeuge und Fracht-Rikschas, um die Feinverteilung wei- ter zu optimieren. Für CEO Urs Gafner ist klar: "Ökologie und Ökonomie muss zusammen stimmen, sonst geht die Rechnung für niemanden auf!". Dies lebt das Unternehmen ebenfalls durch die Mehrfachnutzung seiner Infrastruktur rund um die Uhr aus. Sind die Lieferungen zusammengestellt, stehen die Räumlichkeiten tagsüber einer gemeinnützigen Stiftung als Pro- duktionsstandort zu Verfügung.

 

Ein Abfallzug der CJ. Bild: Julian Ryf

Mit Engagement auf die Bahn setzen

Um möglichst viele Waren auf der Bahn zu transportieren, gehen die Jurabahnen neue Wege und investieren in die Infrastruktur. Die Jurabahnen übernehmen in Kooperation mit Gemeinden, Wirtschaft und Verbänden den Transport von Abfall und Schlacke zur Kehrichtverbrennungsanlage und zurück an den Deponierungsort der Schlacke. Eine eigens dafür gegründete Stiftung koordiniert den rationalen Umschlag des Mülls. Das System nutzt standardisierte Container für die Abholung bei den Haushalten, bündelt die Transporte per Bahn und ermöglicht ein effizientes Umladen auf Lastwagen in der Nähe der Anlage. Externe Studien ergaben, dass ein reiner Strassentransport nur geringfügig günstiger wäre, und so entschieden sich die Kantone dafür, den Bahntrans- port weiterhin zu unterstützen. Diese Entscheidung ist ein starkes Bekenntnis zur Nachhaltigkeit. Eine Umstellung auf die Strasse hätte jährlich rund 3600 zusätzliche Fahrzeuge im heutigen Einzugsgebiet der Jurabahnen zur Folge. 

Einige Abschnitte dieses Infoletters wurden mithilfe von LLM verfasst, überarbeitet oder ergänzt. 

Weitere Informationen

Falls Sie weitere Informationen zu den Aktivitäten der Koordinationsstelle Güterverkehr und Logistik möchten, besuchen Sie die Website oder melden Sie sich zum Infoletter an unter:

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