Hier finden Sie Informationen und Messdaten zum Monitoring der Seen im Kanton Bern.
Mehr als 110 Seen mit einer Fläche grösser als eine halbe Hektare prägen die Landschaft im Kanton Bern. Sie haben eine grosse Bedeutung als Lebensraum sowie für die Trinkwasserversorgung, Erholung, Fischerei und den Tourismus.
Am Gewässer- und Bodenschutzlabor untersuchen wir monatlich die drei grossen Berner Seen Brienzer-, Thuner- und Bielersee sowie in Zusammenarbeit mit den anderen Kantonen den Murten- und Neuenburgersee. Ausgewählte Kleinseen werden im Rahmen eines eigenständigen Projektes untersucht. Nebst chemisch-physikalischen und biologischen Untersuchungen wird in separaten Projekten die Ökomorphologie, Wassertemperatur und Sedimentqualität erfasst. Die Bewertung des Gewässerzustands stützt sich auf das Modul-Stufen-Konzept des Bundes. Genauere Angaben zu den Messzyklen, -regionen und -parametern können dem kantonalen Konzept zum Gewässermonitoring entnommen werden.
Die Messdaten sind öffentlich zugänglich und können im kantonalen Geoportal eingesehen werden. Hierfür mit dem Auswahlwerkzeug «Identifizieren» eine Messstelle in der Karte anwählen. Die verfügbaren Informationen öffnen sich im unteren Bildschirmrand und können durch Anklicken geöffnet werden.
Gewässerqualität im Geoportal
Ökomorphologie-Karte im Geoportal
Weiterführende Informationen zum Bieler-, Murten- und Neuenburgersee
Monitoringdaten auf datalakes
Kantonsweite Ergebnisse
Zustand der bernischen Seen - Der Klimawandel gefährdet die Fortschritte des Gewässerschutzes
Als Folge der Klimaerwärmung steigen auch die Wassertemperaturen der bernischen Seen. Die dadurch verlängerte Stagnationsdauer wirkt sich negativ auf die Sauerstoffversorgung im Tiefenwasser aus. Damit könnte ein Fortschreiten der Erderwärmung die Errungenschaften des Gewässerschutzes in unseren Seen teilweise wieder zunichtemachen.
Brienzersee
Zustand des Brienzersees - Ein kühler Voralpensee mit von Natur aus geringer Biomasseproduktion
Alpine Lebensräume und eine extensive Landwirtschaft prägen das Einzugsgebiet des Brienzersees. Als typischer Voralpensee ist er tief, kühl und enthält nur wenig Nährstoffe. Diese natürlichen Bedingungen begrenzen die Produktion des pflanzlichen und tierischen Planktons. Bei einem insgesamt hohen Sauerstoffgehalt ist die Zusammensetzung der Planktonarten weitgehend stabil.
Thunersee
Zustand des Thunersees - Weitgehend stabile Artenzusammensetzung
Wie der benachbarte Brienzersee ist auch der Thunersee ein eher nährstoffarmes Voralpengewässer mit kühlem Wasser. Er enthält jedoch weniger Schwebstoffe als der trübe Brienzersee, was dem Plankton eine höhere und weitgehend stabile Biomasseproduktion ermöglicht. Als Folge der steigenden Wassertemperaturen durch die Klimaerwärmung lassen sich erste Auswirkungen auf die Schichtungsdauer und den Sauerstoffgehalt im Tiefenwasser erkennen.
Bielersee
Zustand des Bielersees - Bedrohliche Invasion von gebietsfremden Muscheln
Die noch in den 1970er-Jahren sehr hohen Phosphatgehalte des Bielersees haben in den letzten Jahrzehnten deutlich abgenommen. Dadurch befindet sich der stark von Einflüssen der Landwirtschaft und der Siedlungsentwässerung geprägte Jurarandsee inzwischen in einem natürlicheren Zustand. Künftige Herausforderungen bilden die steigenden Wassertemperaturen sowie die invasive Ausbreitung der gebietsfremden Quaggamuschel, welche das Ökosystem markant verändern wird.
© Foto: B. Jordi