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20. Juni 2025
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Medienmitteilung des Regierungsrates
:

Agglomerationsprogramme stärken den Fuss- und Veloverkehr und fördern Elektrobusse

Regierungsrätin Evi Allemann und Regierungspräsident Christoph Neuhaus haben dem Bund heute (20.6.2025) die Berner Agglomerationsprogramme der 5. Generation zur Beurteilung und Mitfinanzierung überreicht. 306 Massnahmen mit einem Investitionsvolumen von rund 1,13 Milliarden Franken sollen die Entwicklung in den Agglomerationen voranbringen. Die Hälfte der Massnahmen fördert den Fuss- und Veloverkehr. Im öffentlichen Verkehr sollen Buslinien in fünf Agglomerationen auf Elektrofahrzeuge umgestellt werden.

Der Regierungsrat des Kantons Bern hat die sechs bernischen Agglomerationsprogramme Bern, Biel/Lyss, Burgdorf, Interlaken, Langenthal und Thun zuhanden des Bundes freigegeben. Die Agglomerationsprogramme wurden im Rahmen der Regionalen Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzepte (RGSK) durch die Berner Regionen unter Mitwirkung des Kantons erarbeitet. Sie stimmen Verkehr und Siedlung über den gesamten Kanton wirkungsvoll aufeinander ab. Alle vier Jahre übereicht der Kanton Bern die aktuellen Agglomerationsprogramme dem Bund.

Kanton Bern führt Abstimmung von Verkehr und Siedlung konsequent weiter

Die für Raumplanung verantwortliche Regierungsrätin Evi Allemann, Direktorin für Inneres und Justiz, betonte anlässlich der Übergabe, dass die Abstimmung von Verkehr und Siedlung im Kanton Bern konsequent weitergeführt werde. In der fünften Generation der Agglomerationsprogramme werden über 100 Entwicklungsgebiete festgelegt. Deren Realisierung hängt in grossem Masse auch von einer nachhaltigen Verkehrserschliessung ab. Genau dafür zeigen die Agglomerationsprogramme die notwendigen Verkehrsmassnahmen auf. Für die Umsetzung der beiden Hauptziele der Raumplanung, der qualitätsvollen Innenentwicklung sowie dem gleichzeitigen Schutz von Kulturland und Fruchtfolgeflächen, seien die Agglomerationsprogramme von zentraler Bedeutung.

Fokus auf den Fuss- und Veloverkehr und auf Elektrobusse

Der Verkehrsdirektor, Regierungspräsident Christoph Neuhaus, ist überzeugt, dass neben den unverzichtbaren Verkehrsmassnahmen der eigentliche Gewinn der Agglomerationsprogramme die enge, interdisziplinäre Zusammenarbeit über alle Verwaltungsebenen hinweg ist. Erfreut ist er insbesondere über die vielen geplanten Massnahmen zugunsten des Fuss- und Veloverkehrs und die bevorstehende Elektrifizierung des öffentlichen Verkehrs. Insgesamt sollen Lücken im Verkehrsnetz geschlossen, sichere Schul- und Arbeitswege geschaffen und die Attraktivität des Umweltverbunds insgesamt gestärkt werden. Die Umstellung von Buslinien auf Elektrofahrzeuge sei ein bedeutender Beitrag zum Netto-Null-Ziel.

Zudem investiere der Kanton in wichtige Infrastrukturprojekte wie beispielsweise in die Umfahrung Hasle, die ein wichtiger Bestandteil der Verkehrssanierung Burgdorf-Oberburg-Hasle ist. Für Regierungspräsident Christoph Neuhaus ist die Umfahrung Hasle ein Paradebeispiel einer gelungenen Agglomerationsmassnahme. Das Projekt verknüpfe Siedlungs- und Verkehrsentwicklung, berücksichtige alle Verkehrsträger gleichermassen und verbessere die Erschliessung für den Velo-, öffentlichen und motorisierten Verkehr. Zugleich sei es eine Investition, die der Kanton kaum alleine stemmen könne. Umso mehr hofft Regierungspräsident Neuhaus auf eine positive Kosten-Nutzen-Bewertung durch den Bund.

306 Verkehrsmassnahmen in sechs Agglomerationen

Die Berner Agglomerationsprogramme der 5. Generation umfassen ein Massnahmenportfolio von 306 Verkehrsprojekten mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 1,13 Milliarden Franken. Davon entfallen 186 Massnahmen oder 717,3 Millionen Franken auf den A-Horizont (Baustart zwischen 2028-2032) und 120 Massnahmen oder 412,9 Millionen Franken auf den B-Horizont (Baustart ab 2032). Der Bund prüft die Agglomerationsprogramme der fünften Generation schweizweit nach einheitlichen Kriterien. Je höher die erwartete Gesamtwirkung eines Programms ausfällt, desto höher ist der Beitragssatz des Bundes an die Kosten (in den letzten vier Generationen lag dieser Bundesbeitrag bei den Berner Agglomerationsprogrammen zwischen 30 und 40 Prozent). Das Ergebnis der Prüfung der 5. Generation wird im Frühjahr 2027 erwartet.

Verkehrsmassnahmen in den Agglomerationsprogrammen 5. Generation (A-Horizont, Baustart zwischen 2028-2032, zur Mitfinanzierung beantragt beim Bund)

Agglomeration Bern

Insgesamt 77 A-Massnahmen mit Kosten von 297 Mio. Franken.

Wichtige Massnahmen:

Ausbau Velostationen Bahnhof Bern, Elektrifizierung Ortsbuslinien Agglomeration Bern, Veloverbindung Riedmoosstrasse – Moosweg Bern und Köniz, Teil 3 Entlastungsstrasse Nord Münsingen

Agglomeration Biel/Lyss

Insgesamt 39 A-Massnahmen mit Kosten von 186 Mio. Franken.

Wichtige Massnahmen: Biel Neugestaltung Bahnhofplatz, Neue SBB-Unterführung Brüggstrasse Biel, Elektrifizierung Ortsbuslinien Agglomeration Biel/Lyss sowie Depot der Verkehrsbetriebe Biel in Biel, Neugestaltung Bahnhofplatz Lyss

Agglomeration Burgdorf

Insgesamt 8 A-Massnahmen mit Kosten von 115 Mio. Franken.

Wichtige Massnahmen: Umfahrung Hasle der Verkehrssanierung Burgdorf-Oberburg-Hasle inklusive Radweg Oberburg-Hasle, Elektrifizierung Ortsbuslinien Agglomeration Burgdorf

Agglomeration Interlaken

Insgesamt 7 A-Massnahmen mit Kosten von 47 Mio. Franken.

Wichtige Massnahme: Neubau Radweg Leissigen – Därligen – Interlaken West

Agglomeration Langenthal

Insgesamt 15 A-Massnahmen mit Kosten von 29 Mio. Franken.

Wichtige Massnahmen: Diverse Fuss- und Veloverkehrsmassnahmen, Elektrifizierung Ortsbuslinien Agglomeration Langenthal

Agglomeration Thun

Insgesamt 40 A-Massnahmen mit Kosten von 102 Mio. Franken.

Wichtige Massnahmen: Betriebs- und Gestaltungskonzept Innenstadt und Siegenthalergut Thun, Elektrifizierung Ortsbuslinien Agglomeration Thun, diverse Fuss- und Veloverkehrsmassnahmen im Entwicklungsschwerpunkt Bahnhof Thun und auf der Achse Bahnhof-Selve-Schwäbis

Dokumentation

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