Schiffsmelde- und Reinigungspflicht

Mit der Änderung des Schifffahrtsdekretes durch den Grossen Rat wurde die zuerst provisorisch eingeführte Melde- und Reinigungspflicht für Schiffe nun per 1. Januar 2025 definitiv. Der Kanton beabsichtigt damit, die Berner Gewässer vor invasiven Arten zu schützen, da sie erhebliche Schäden an Infrastrukturen und Ökosystem anrichten können.
Alle Halterinnen und Halter von im Kanton Bern immatrikulierten Schiffen wurden vom Strassenverkehrs- und Schifffahrtsamt im September 2024 über die Melde- und Reinigungspflicht informiert. Für Schiffe ohne Nummer und für Wassersportgeräte bleibt eine gründliche Reinigung vor jedem Wechseln eines Gewässers dringend empfohlen.
Beispiele invasiver Arten sind die viel diskutierte Quaggamuschel (Dreissena rostriformis) oder die Wechselblatt-Wasserpest (Lagarosiphon major) – eine sich aktuell rasch ausbreitende, invasive Pflanzenart im Genfersee. Einmal in einem Gewässer festgesetzt, gibt es keine Möglichkeit, gebietsfremde Arten wieder zu entfernen. Die Prävention – also das Verhindern, dass diese Arten überhaupt erst in ein neues Gewässer gelangen – hat daher oberste Priorität.
Alle Informationen unter:
- Schiffsreinigungspflicht
- Link zur Meldeplattform
- Kurzmitteilungen des Regierungsrates
- Mehr Informationen zu Lagarosiphon
Kristina Rehberger, Gewässerökologie

Hydrographisches Bulletin 2024: Mild und nass

Das im Februar 2025 publizierte Hydrographische Bulletin des Kantons Bern gibt Auskunft über die Niederschläge und Wasserstände im Jahr 2024. Über das gesamte Jahr gesehen, erreichten Niederschläge und Temperaturen überdurchschnittliche Werte.
Das Jahr startete mit einem sehr milden und nassen Winter, auf den ein ebenfalls milder und nasser Frühling folgte. Der Sommer begann wechselhaft und endete mit einem sehr sonnigen und heissen August, durchzogen von gewittrigen Ereignissen. Der erste Monat des Herbsts verlief kühl und erneut nass. Die saisonale Niederschlagssumme blieb im weiteren Verlauf überdurchschnittlich, bei wiederum milden Temperaturen. Der letzte Herbstmonat zeigte sich mild und trockener.
Der Thuner- und der Bielersee konnten mittels Reguliereingriffen mehrheitlich nahe an den jahreszeitlich üblichen Pegelständen gehalten werden. Die nassen Verhältnisse zeigten sich hingegen in den Pegelständen des Brienzersees und den überdurchschnittlich hohen Seeausflüssen.
Die anhaltend feuchten Bedingungen führten bei der Regulierung wiederholt zu Einsätzen. Die moderaten Hochwassersituationen waren, auch dank vorausschauender Reguliermassnahmen, gut bewältigbar. Infolge der insgesamt feuchten Verhältnisse blieben die Grundwasserpegel durchwegs über dem langjährigen saisonalen Durchschnitt, ohne jedoch ausgeprägte Spitzenwerte zu erreichen.
Das Bulletin kann unter www.be.ch/wasserdaten (Publikationen → Hydrographisches Bulletin) heruntergeladen werden.
Simon Jaun, Fachbereich Hydrometrie

Wasserstrategie 2040

Die inhaltlichen Arbeiten zur Überarbeitung der kantonalen Wasserstrategie sind abgeschlossen. Als nächster Schritt folgt die Konsultation bei den betroffenen Akteuren.
Mit Unterstützung verschiedener externer Fachbüros sowie einer grösseren Begleitgruppe wurde die Wasserstrategie im letzten Jahr grundsätzlich überarbeitet. Die Wasserstrategie 2040 formuliert eine Vision sowie sieben Stossrichtungen, die den langfristigen Zielzustand und die entsprechenden Handlungsbereiche beschreiben, woraus 23 konkrete Massnahmen resultieren. Die Strategie setzt Prioritäten und zeigt dadurch den Fokus des künftigen Handelns auf. Damit können die Ressourcen der Verwaltung effizient und zielgerichtet eingesetzt werden.
In der nun anschliessenden Konsultation können alle betroffenen Interessensgruppen zu dieser Grundlage Stellung nehmen. Der Start der Vernehmlassung erfolgt im Frühjahr 2025.
Rahel Fischer, Fachbereich Trinkwasser und Abwasser, Projektleiterin Wasserstrategie 2040

Neuer Abteilungsleiter Gewässerregulierung

Luzius Thomi hat am 1. März 2025 die Abteilungsleitung Gewässerregulierung übernommen. Er tritt die Nachfolge von Bernhard Schudel * an, der in Pension geht.
Luzius Thomi bringt sehr viel Erfahrung im Bereich Hochwasser und Naturrisiken mit. Er hat an der Universität Lausanne Geographie mit Nebenfach Geologie studiert und anschliessend zum Thema Hochwasser promoviert. Nach der Assistenzzeit trat Luzius Thomi eine Stelle beim Tiefbauamt des Kantons Freiburg an, erst als Projektleiter und später als Sektorchef in den Bereichen Wasserbau und Wassermanagement. In den letzten zehn Jahren war er bei der Schweizerischen Mobiliar Versicherungsgesellschaft als Leiter der Abteilung Geoanalyse und Naturrisiken sowie als Co-Leiter des ‘Mobiliar Labs’ für Naturrisiken am Oeschger Center für Klimaforschung an der Universität Bern tätig. Daneben hat er CAS-Weiterbildungen in Personalführung sowie in Betriebswirtschaft absolviert.
Wir heissen Luzius Thomi herzlich willkommen und freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit.
* Interview mit Bernhard Schudel in der «Hauptstadt» vom 5.11.2024

Neue Gewässerökologin am GBL

Martina Küng hat zum 15. Januar 2025 ihre Stelle als Gewässerökologin am Gewässer- und Bodenschutzlabors GBL angetreten. Sie löst Vinzenz Maurer ab, der per Ende Februar in seine wohlverdiente Pensionierung startet.
Martina Küng war zuletzt bei der HOLINGER AG tätig und ist spezialisiert auf Gewässerökologie sowie deren Schnittstellen zu Wasserbau und Siedlungsentwässerung. Zuvor sammelte sie praktische Erfahrung bei AquaPlus AG und dem Amt für Umweltschutz Zug. Seit 2021 leitet sie zudem das Kompetenzzentrum Gewässer des VSA.
Wir heissen Martina Küng herzlich willkommen und freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit.