Das Amt für Grundstücke und Gebäude (AGG) stellt sicher, dass zeitgemässe, flexible und auf Nutzerbedürfnisse abgestimmte Liegenschaften zur Verfügung stehen. Diese sollen hohen ökologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ansprüchen genügen und möglichst lange genutzt werden können. Orientierung dazu gibt die Immobilienstrategie des Kantons Bern.
Unsere Immobilienstrategie: «Für alle das richtige Dach – Mehrwerte schaffen»
Die Bevölkerung wächst, die Gesellschaft verändert sich – und damit auch die Ansprüche an öffentliche Dienstleistungen und die Nutzung von Gebäuden und Räumen. Der Kanton Bern muss mit diesen Anforderungen und Veränderungen Schritt halten und sein Immobilienportfolio entsprechend bewirtschaften und weiterentwickeln – damit die kantonalen Nutzenden ihre Aufgaben zeitgemäss und bedürfnisorientiert erfüllen können.
Die Immobilienstrategie des Kantons Bern legt die Basis für ein nachhaltiges und wirtschaftliches Immobilienportfolio, das flexibel auf geänderte Rahmenbedingungen reagieren kann. Die Strategie folgt dem Credo «Für alle das richtige Dach – Mehrwerte schaffen». Konkret heisst das zum Beispiel: Neu- und Umbauten werden so weitsichtig geplant und realisiert, dass sie in der Realisierung und im Betrieb hohen ökologischen und wirtschaftlichen Ansprüchen genügen und dass künftige Anpassungen an neue Nutzerbedürfnisse einfach möglich sind.
Die Strategie ist langfristig angelegt. Sie umfasst einen Zeithorizont von 20 bis 30 Jahren und den gesamten Lebenszyklus der Immobilien (Planung, Realisierung, Nutzung und Verwertung). Die vorliegende Strategie wurde 2019 vom Regierungsrat des Kantons Bern verabschiedet.
Nachhaltigkeit und Klimaschutz bei kantonalen Bauten
Der Kanton Bern unterstützt die Erreichung der Klimaziele des Bundes. Er setzt seit vielen Jahren auf klimaschonende Konzepte und Massnahmen, damit seine Gebäude möglichst energieeffizient funktionieren und einen geringen CO2‑Fussabdruck haben. Das AGG legt für die kantonalen Bauten Standards zu «Nachhaltig bauen und bewirtschaften» fest und stellt deren Umsetzung sicher. Energiestandards wie beispielsweise Minergie-P bei Neubauten oder Minergie bei Grossinstandsetzungen (gesetzliche Auflage) oder die Nutzung der Sonnenenergie legen hierfür die Basis. Eine optimale Anbindung der Gebäude an den öffentlichen Verkehr und den Langsamverkehr reduziert Einzelfahrten mit dem motorisierten Individualverkehr. Nicht mehr zeitgemässe Haustechnikanlagen und Geräte werden schrittweise durch moderne, nachhaltige und energieeffiziente Systeme ersetzt. Bei Neubauten werden Haustechnikanlagen so installiert, dass sie am Ende der Lebensdauer ohne Eingriff in die Gebäudestruktur ersetzt werden können. Darüber hinaus werden die über 23'000 Nutzerinnen und Nutzer für klimaschonendes Verhalten sensibilisiert.
Der Kanton erfasst seit mehreren Jahren wichtige Umweltdaten. Die aktuellsten Zahlen sind im Nachhaltigkeitsspiegel 2020 aufgeführt.
Die Anzahl der Photovoltaikanlagen auf kantonalen Gebäuden hat sich in den letzten Jahren versechsfacht. Per Ende 2019 gibt es 63 Anlagen mit einer Gesamtfläche von 22'000 m2 und einer jährlichen Stromproduktion von rund 3.1 GWh. Damit können über 600 Vierpersonenhaushalte ein Jahr mit Strom versorgt werden*.
*Quelle: Energieschweiz, Energieeffizienz im Haushalt; Annahme: Durchschnittlicher Jahresverbrauch von 5'000Kwh ohne Stromheizung
Fast ein Fünftel der Gesamtfläche kantonaler Bauten erfüllt den Minergie Standard. Insgesamt besitzt der Kanton 47 Gebäude mit einem Minergie-Zertifikat, davon 23 mit dem Zusatz Minergie-Eco.