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Grundwasserschutz

Das Grundwasser ist unsere wichtigste Trinkwasserressource. Im Kanton Bern werden 96% des Trinkwassers aus dem Grundwasser (inkl. Quellen) gewonnen.  Der qualitative und quantitative Schutz des Grundwassers ist daher von grosser Bedeutung.

Planerischer Grundwasserschutz

In Bezug auf das Grundwasser gelten in der ganzen Schweiz die allgemeine Sorgfaltspflicht, das Verunreinigungsverbot und das Gebot zur quantitativen Erhaltung der Grundwasservorkommen. Ziel dieses flächendeckenden Grundwasserschutzes ist es, die Grundwasservorkommen in ihrer Gesamtheit zu erhalten.

Die Kantone sind verpflichtet, die besonders gefährdeten Bereiche (Au, Ao, Zu, Zo) zu bezeichnen, die Grundwasserschutzzonen und -areale (Zonen S) auszuscheiden und diese in der Gewässerschutzkarte darzustellen.

  • Die Gewässerschutzkarte gibt einen Überblick über Gewässerschutzbereiche und die Grundwasserschutzzonen im Kanton Bern. Sie ist ein wichtiges Planungsinstrument, welches erlaubt, allfällige Konflikte mit dem Grundwasserschutz frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls Schutzmassnahmen vorzusehen. Die von einer Schutzzone betroffenen Grundstücke sind auch im Kataster der öffentlich-rechtlichen Eigentumsbeschränkungen (ÖREB) aufgeführt.
  • Rund 650 Grundwasserschutzzonen (Zonen S1, S2, S3, Sh und Sm) sorgen für den Schutz der öffentlichen Trinkwasserfassungen. Sie sind für Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer verbindlich.
  • Ansprechpersonen für den planerischen Grundwasserschutz

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Baulicher Grundwasserschutz

Verschiedene Bauvorhaben, die das Grundwasser direkt oder indirekt betreffen, erfordern eine Gewässerschutzbewilligung des Amtes für Wasser und Abfall (AWA). So bedürfen sämtliche Bauvorhaben in Grundwasserschutzzonen oder Bauten im Grundwasser einer Gewässerschutzbewilligung. 

Weitere Bewilligungstatbestände gemäss Art 26 der kantonalen Gewässerschutzverordnung (KGV) sind im Merkblatt – Zuständigkeit für die Erteilung von Gewässerschutzrechtlichen Bewilligungen aufgeführt

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Grundwassererkundung

Das AWA ist gemäss kantonalem Wassernutzungsgesetz beauftragt, die Grundlagen für die wirtschaftliche Nutzung und den qualitativen und quantitativen Schutz des Grundwassers zu erarbeiten. Der Kanton Bern hat bereits in den 1970er-Jahren angefangen, die wichtigsten Vorkommen eingehend zu untersuchen. Die Ergebnisse dieser hydrogeologischen Untersuchungen finden sich in der Berichtsreihe "Grundlagen für Schutz und Bewirtschaftung der Grundwasser des Kantons Bern", welche in der Fachsprache allgemein als "Blaue Berichte" bekannt sind.

Grundwasserkarte und Grundwasserbilanzierungskarte

Die Grundwasserkarte des Kantons Bern zeigt die Ausdehnung der Grundwasservorkommen in Lockergesteinen, die Fliessrichtungen des Grundwassers, die Isohypsen des Grundwasserspiegels und des Grundwasserstauers sowie die Messstellen des Grundwasserstands und der Grundwasserqualität (mit Links zu aktuellen und langjährigen Daten).
Die Grundwasserbilanzierungskarte weist zusätzlich verschiedene Bilanzierungsgrössen aus wie z.B. das gesamte Grundwasserdargebot und die theoretisch nutzbare Grundwassermenge.

Grundwasservorkommen im Karst

Die wichtigsten Karstgrundwasservorkommen im Kanton Bern wurden im Rahmen des Projektes SWISSKARST untersucht.

 

Die Kartendarstellung für das Karstgrundwasser steht auf dem Geoportal des Bundes zur Verfügung.

Grundwassermodellierung

Vertiefte Kenntnisse der Grundwasservorkommen und ihres Verhaltens sind für den Schutz und die Nutzung dieser Ressourcen von zentraler Bedeutung. Die Methodik der Grundwassermodellierung ermöglicht eine realitätsnahe Nachbildung der nicht sichtbaren Verhältnisse im Untergrund. Dadurch können Grundwasserkarten periodisch nachgeführt und die Auswirkungen von Nutzungen überprüft werden. Zudem werden die Modelle für regionale Planungen eingesetzt. Das AWA verfügt im Moment über FEFLOW-Grundwassermodelle für das Emmental und das Berner Seeland. Die Projektdaten werden hydrogeologischen Fachbüros auf Anfrage zur Verfügung gestellt.

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