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awa aktuell 04/2022

Schiffsschleuse Port: Teilrevision mit Trockenlegung  

Abb.: Die trockengelegte Schleuse (AWA, 2012)

Das Regulierwehr in Port steuert die Wasserstände aller drei Jurarandseen und den Abfluss der Aare Richtung Solothurn. Die Anlage ist das Kernstück der Juragewässerkorrektion. Damit das Regulierwehr Ende der 1930er Jahre gebaut werden konnte, musste sich der Kanton Bern verpflichten, die Wasserstrasse offen zu halten. Dazu wurde am rechten Ufer des Nidau-Büren-Kanals eine Schiffschleuse gebaut. Sie ist 12 Meter breit und 52 Meter lang und wird von rund 5'000 Schiffen pro Jahr genutzt.

Ein zuverlässiger Betrieb der Schleuse ist für die Schifffahrt Biel – Solothurn unumgänglich. Dies kann jedoch nur erreicht werden, wenn die Schleuse regelmässig gewartet wird. Die letzte umfangreiche Generalrevision erfolgte 1989 und die letzte Revision mit Trockenlegung fand im Winter 2011 / 2012 statt. Nach 11 Jahren ist die Schleuse seit Ende November 2022 bis ca. Ende März 2023 für den Schiffsverkehr gesperrt. An der trockengelegten Schleuse werden die beweglichen Komponenten (Schleusentore und Schieber) vor Korrosion geschützt und die Mechanik sowie die Antriebe revidiert. Schäden am Bauwerk werden ausgebessert und abgedichtet. Zudem werden die Ausstiegsleitern ersetzt. Gleichzeitig können die Muscheln an den Mauern und den Röhren entfernt werden.

Hanspeter Früh, Regulieranlagen

Schiffschleuse Port

Neue Webauftritte: Gewässerqualität und Gewässerentwicklung

Abb.: Revitalisierte Gürbe im Belpmoos (Vinzenz Maurer, 2010)

Die Themenbereiche «Gewässerqualität» und «Gewässerentwicklung» sind auf der Website der Bau- und Verkehrsdirektion (BVD) neu aufbereitet und werden durch das Gewässer- und Bodenschutzlabor (GBL) zur Verfügung gestellt.

  • Gewässerqualität: Informationen, Messdaten und Berichte zum Zustand der Flüsse und Bäche, Seen, Grundwasser und Quellen sind übersichtlicher und leichter zugänglich. Die Webseite zur Gewässerqualität ist nun direkt unter dem Thema Wasser zu finden.
  • Gewässerentwicklung: Die Dokumentation zur strategischen Planung des Kantons Bern zur Revitalisierung der Gewässer (Fliessgewässer und Seeufer) sowie zur Sanierung der Wasserkraft wurde in die neue Webseite überführt. Die Unterlagen zum Gewässerraum sind neu beim Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) verfügbar.

Vinzenz Maurer, Gewässer- und Bodenschutzlabor

Gewässerqualität
Gewässer- und Bodenschutzlabor
Gewässerentwicklung
Gewässerraum

Geoprodukt «Ökomorphologie der Fliessgewässer» aktualisiert

Abb.: Ökomorphologie der Fliessgewässer (Kt. Bern, 2021)

Die Ökomorphologie der Fliessgewässer und Aare wird ca. alle 5 Jahre nachgeführt. Dabei werden ökomorphologisch relevante Wasserbauprojekte, neukartierte Streckenabschnitte sowie Korrekturen des Gewässernetzes eingearbeitet.

Die vierte Nachführung ist abgeschlossen, das Geoprodukt im kantonalen Geoportal wurde aktualisiert.

Kristina Rehberger, Gewässer- und Bodenschutzlabor

Geoprodukt «Ökomorphologie der Fliessgewässer»
Geoportal Kanton Bern «Ökomorphologie der Oberflächengewässer»

Neuer Leitfaden zur Ausscheidung von Grundwasserschutzzonen

Abb.: Leitfaden Grundwasserschutzzonen im Kanton Bern (AWA, 2022)

Der Leitfaden zur Ausscheidung von Grundwasserschutzzonen im Lockergestein wurde aktualisiert.

Er konkretisiert das planrechtliche Verfahren zur Ausscheidung von Grundwasserschutzzonen im Kanton Bern und zeigt auf, welche Anforderungen ein Schutzzonendossier erfüllen muss (hydrogeologischer Bericht, Schutzzonenplan und -reglement). Er richtet sich in erster Linie an die Wasserversorgungen, die Fachbüros, die Gemeindebehörden und die Verwaltung. Zum neuen Leitfaden gehören auch aktualisierte Vorlagen für die Schutzzonenpläne.

Yvonne Balzer-Kaufmann, Grundwasser und Altlasten

Leitfaden Grundwasserschutzzonen im Kanton Bern
Muster Schutzzonenplan für Grundwasserfassungen
Muster Schutzzonenplan für Quellfassungen
Grundwasserschutz

FAQ «Schwemmholzbeseitigung auf Seen»

Abb.: Eingefangenes Schwemmholz bei Bönigen (AWA, 2005)

Die Abteilung Gewässerregulierung hat ein FAQ zur Schwemmholzbeseitigung auf Seen erstellt.

Das 2-seitige Dokument «Häufig gestellte Fragen / FAQ betr. Schwemmholzbeseitigung auf Seen» informiert über Beseitigungsgrundsätze, Zuständigkeiten, rechtliche Grundlagen etc.

Melchior Dodel, Juragewässerkorrektion

FAQ Schwemmholzbeseitigung auf Seen 
Schwemmholz auf Seen 

Voralpen- und Jurarandseen – Veränderungen von Temperatur, Zirkulationsverhalten und Sauerstoffgehalt

Abb.: Brienzersee (Kristina Rehberger, 2020)

Anhand ausgewählter Parameter aus dem Seemonitoring des Gewässer- und Bodenschutzlabors (GBL) wird die Entwicklung der Voralpen- und Jurarandseen hinsichtlich Veränderungen der Wassertemperatur über die letzten 26 resp. 21 Jahre untersucht.

Dabei zeigt sich, dass alle untersuchten Seen über die Jahre sowohl im Oberflächen- wie auch im Tiefenwasser tendenziell wärmer geworden sind. Zudem verlängert sich die sommerliche Stagnationsdauer. Beides hat negative Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Sauerstoff im Tiefenwasser, was in den Voralpenseen phasenweise bereits erkennbar ist. Ohne konsequenten Gewässer- und Klimaschutz werden sich diese Effekte künftig noch deutlich verstärken.

Claudia Minkowski, Gewässer- und Bodenschutzlabor

Veränderungen von Temperatur, Zirkulationsverhalten und Sauerstoffgehalt der Voralpen- und Jurarandseen

Unterwegs mit der Gewässerökologin (Kurzfilm)

Katrin Guthruf ist unterwegs auf den Gewässern des Kantons Bern. «Ich setze mich dafür ein, dass es den Gewässern gut geht und dass sie als Ökosystem für ihre Bewohnerinnen und Bewohner funktionieren», sagt die Mitarbeiterin des Gewässer- und Bodenschutzlabors des Kantons Bern. Der Kurzfilm gibt einen Einblick in die Arbeit einer Gewässerökologin, der Fokus liegt auf Seeuntersuchungen und den «neuen» Bielerseebewohnern (Quagga).

Katrin Guthruf und ihr Team nehmen beispielsweise im Bielersee bis in eine Tiefe von 70 Metern am jeweils selben Ort eine Wasserprobe. Später untersucht die Gewässerökologin die Probe im Labor in Bern. So kann sie bei einer Sedimentprobe auch feststellen, wie es um die neue Seebewohnerin im Bielersee, die Quaggamuschel, steht. Und vor allem: Wie diese invasive und sich stark ausbreitende Muschel das ganze Ökosystem des Bielersees beeinflusst und verändert.

Claudia Minkowski, Gewässer- und Bodenschutzlabor

Wasserstrategie: Überarbeitung / Weiterführung Massnahmen

Abb.: Wasserstrategie 2010 (AWA, 2010)

Die aktuellen Massnahmenprogramme 2017–2022 zur kantonalen Wasserstrategie 2010 laufen Ende Jahr aus. Insbesondere die immer deutlicher spürbaren Auswirkungen des Klimawandels wie z.B. längere Trockenperioden haben grossen Einfluss auf die Wasserversorgung, Bewässerung und das Abflussverhalten in den Fliessgewässern.

Mögliche Lösungen müssen strategisch angegangen werden. Der Regierungsrat hat daher die Bau- und Verkehrsdirektion (BVD) beauftragt, die Wasserstrategie 2010 zu überarbeiten und dem Grossen Rat die neue Wasserstrategie 2025 mit den zugehörigen Massnahmenprogrammen 2026-2031 zur Kenntnis zu unterbreiten. Die noch nicht abgeschlossenen Massnahmenprogramme 2017–2022 zur Wasserstrategie 2010 werden bis Ende 2025 verlängert.

Reto Manser, Siedlungswasserwirtschaft

Anpassung SöL-Verfahren, falls Rodung betroffen ist

Abb.: Broschüre Öffentlich-rechtliche Sicherung öffentlicher Leitungen (AWA, 2022)

Im Newsletter vom März 2021 hat das Amt für Wasser und Abfall über das angepasste Verfahren zur Sicherung öffentlicher Leitungen (SöL) der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung informiert. Im Falle einer notwendigen Rodung ergibt sich nun eine weitere leichte Modifikation des SöL-Verfahrens.

Im Rahmen der Vorprüfung stellt das Amt für Wald und Naturgefahren (AWN) lediglich einen Fach-, jedoch noch keinen Amtsbericht aus. Der Amtsbericht erfolgt erst im Genehmigungsverfahren. Die Broschüre «Öffentlich-rechtliche Sicherung öffentlicher Leitungen» wurde entsprechend aktualisiert.

Reto Manser, Siedlungswasserwirtschaft

Öffentlich-rechtliche Sicherung öffentlicher Leitungen

Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten

Liebe Leserinnen und Leser

Vielen Dank für das Interesse an den Mitteilungen aus unserem Amt! Wir freuen uns, Ihnen auch im kommenden Jahr einen Einblick in unsere Aufgabenbereiche und Tätigkeiten zu geben und Sie über Aktuelles zu informieren.

Ihnen und Ihrer Familie wünschen wir besinnliche Weihnachten und ein glückliches neues Jahr.

Amt für Wasser und Abfall

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